Computerviren sind kein neues Problem, aber eines, das immer größer wird. Die Anzahl von Cyberangriffen und die Probleme mit Schadsoftware sind stark angestiegen. Für Unternehmen und private Nutzer kann das dramatische Folgen haben. Umso wichtiger ist der richtige Schutz.
Computerviren sind Computercodes, die auf verschiedene Weise Schaden anrichten können. Was sie von anderer Schadsoftware unterscheidet, ist ihre Fähigkeit, sich – genau wie ein biologisches Virus – selbst zu vervielfältigen. Computerviren kopieren sich also selbst und infizieren dann weitere Geräte.
Diese Fähigkeit macht Computerviren besonders heimtückisch. Denn während andere Schadsoftware (beispielsweise Trojaner oder Spyware) sich auf einem Gerät installiert und nur dort agiert, kann beim Virus jedes infizierte Gerät zur Weiterverbreitung beitragen. Gefährdet durch Viren sind nicht nur Computer, sondern auch andere Geräte, wie etwa das Smartphone.
Einige Viren infizieren Geräte und nutzen sie erst einmal nur zur Verbreitung, ohne unmittelbaren Schaden anzurichten. Bemerkbar machen sie sich oft nur dadurch, dass sie die Ressourcen des Rechners beanspruchen und ihn verlangsamen. Andere Arten von Computerviren schaffen Sicherheitsrisiken, indem sie Hackern die Installation anderer Schadprogramme ermöglichen. Viele Viren richten aber auch direkten Schaden an, indem sie Programme beschädigen, Daten vernichten oder gleich den gesamten Rechner, oder gar ganze Netzwerke lahmlegen.
Verbreiten können sich Computerviren heute sehr schnell über das Internet. 94 % der Malware gelangt Schätzungen zufolge per E-Mail auf ein Gerät. Überwiegend geschieht das durch das Öffnen von Dateianhängen. Downloads oder Links können ebenfalls eine Gefahr darstellen. Und auch externe Datenträger, wie SD-Karten oder USB-Sticks, können Viren enthalten.
Geräte und Netzwerke sollten durch eine Firewall und durch eine Anti-Viren-Software geschützt sein.
Die Firewall überwacht ein- und ausgehende Daten. Sie fungiert als eine Art virtueller „Türsteher“. Bei aktuellen Betriebssystemen und auch bei vielen Routern ist eine Firewall-Funktion bereits integriert. Sie kann aber auch als separate Software installiert werden.
Unbedingt nötig ist zusätzlich eine Anti-Viren-Software, bzw. ein Virenscanner. Diese Software scannt nach verdächtigen Dateien und Aktivitäten und kann so verhindern, dass sich Viren einnisten.
Hacker und Cyberkriminelle entdecken ständig neue Sicherheitslücken und entwickeln passende Viren. Abwehrmaßnahmen müssen deshalb auf dem neuesten Stand gehalten werden. Betriebssystem und Sicherheitssoftware brauchen immer das neueste Update, um effektiv funktionieren zu können. Automatische Updates zu aktivieren, ist hier empfehlenswert.
Neben guter Schutzsoftware kann das eigene Verhalten zur Sicherheit beitragen. Besonders bei E-Mails mit Dateianhängen oder integrierten Links ist Vorsicht geboten. Im Zweifelsfall werden Mails unbekannter Absender besser gar nicht geöffnet.
Auch beim Download von kostenlosen Programmen und Apps sollte man achtsam sein. Bitte nur seriöse, bekannte Anbieter und Seiten nutzen!
Hundertprozentige Sicherheit garantieren aber auch gute Sicherheitsvorkehrungen nicht. Unbedingt empfehlenswert sind deshalb Sicherheitskopien wichtiger Daten oder besser noch ein Backup für das gesamte System auf externen Datenträgern, in Online-Speichern oder bei Cloudanbietern.
Unternehmen sind als Ziele für Cyberangriffe besonders attraktiv und auch die Auswirkungen können für sie besonders dramatisch sein. Viren können hier nicht nur für Arbeitsausfälle sorgen, sondern ganze (mitunter sensible) Datenbestände gefährden.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik rät deshalb Unternehmen jeder Größe zu besonderen Schutzmaßnahmen. Unternehmen, die in dieser Hinsicht nicht über eigene Expertise verfügen, sollten auf entsprechende IT-Dienstleister zurückgreifen.
Wird eine Schaddatei vom Antivirenprogramm entdeckt und gemeldet, lässt diese sich normalerweise auch gleich mithilfe der Software löschen. Besteht der Verdacht, dass dennoch ein Virus zugeschlagen hat, sollte das Gerät zunächst vom Netzwerk und von anderen Geräten getrennt werden.
Hilft die Anti-Viren-Software nicht weiter, findet sich mitunter durch Onlinerecherche eine Lösung. Für einige Viren gibt es spezielle Beseitigungsprogramme. Existiert ein Sicherheitsbackup des Systems, kann auch eine Neuinstallation helfen.
Handelt es sich beim Computervirus um eine sogenannte Ransomware, verliert man aber mitunter vollkommen den Zugriff auf den Rechner. Häufig ist das mit einem Erpressungsversuch verbunden, bei dem gegen eine Geldzahlung die Freigabe versprochen wird. Auf keinen Fall sollte auf derartige Forderungen eingegangen werden.
Einige Betrüger machen sich übrigens auch die bloße Angst vor Computerviren zunutze. Als angebliche Mitarbeiter bekannter Softwareunternehmen kontaktieren sie Menschen per Mail oder Telefon. Es wird behauptet, man habe ein Virus auf einem Gerät entdeckt und wolle bei der Beseitigung helfen. Diese Masche dient dazu, sich Zugang zum Computer zu verschaffen und/oder Geld zu verlangen und entspricht nicht dem üblichen Vorgehen von Softwareanbietern.
Für Firmen empfiehlt sich in fast allen Fällen die Nutzung einer professionellen Software und eine vorausgehende fachmännische Beratung.