Remote-Desktop bezeichnet in der Informatik Anwendungen, mit denen sich PCs, Server, Smartphones und Maschinen beobachten und fernsteuern lassen. Alles, was auf dem Ausgangs-Monitor oder dem Display geschieht, wird über das Internet oder eine Netzwerkverbindung zu einem Clientgerät übertragen. Am anderen Ende der Leitung sitzt ein Experte, der sich einen detaillierten Überblick über die Situation am Ausgangsgerät verschafft. Bei Bedarf leistet dieser technische Hilfe, indem er Schritte zur Problembehandlung durchführt.
IT-Support kommt vorwiegend dann ins Spiel, wenn Systeme und Anwendungen fehlerhaft arbeiten. Die Ursachen sind vielschichtig. Computerviren, falsch installierte Updates, Bedienungsfehler und ausgereizte Kapazitäten sind nur einige Faktoren, die zum Ausfall führen. Hinzu kommen Cyberangriffe, die IT-Systeme schädigen oder sogar außer Betrieb setzen können. Mithilfe von Remote-Desktop-Software werden Probleme und Schwachstellen aus der Ferne aufgespürt und behoben.
Ein unschlagbarer Vorteil ist neben der Effektivität der wirtschaftliche Gesichtspunkt. Remote-Desktop-Software und der eingebundene Support kosten weniger, als wenn sich Experten vor Ort um Probleme kümmern. Bis diese eintreffen, dauert es mitunter Stunden oder Tage. Der IT-Support ist nach der Kontaktaufnahme sofort verfügbar und kann direkt Unterstützung bieten.
Remote-Desktop-Software lässt sich aber nicht nur zur Problembehandlung einsetzen, bei Bedarf stehen Computersysteme sowie Produktionsanlagen unter ständiger Überwachung und Kontrolle. Ein Aspekt, wenn es darum geht, den Traffic von Webseiten, Serverparameter oder die Betriebstemperatur von Maschinen im Auge zu behalten. Die Programme eröffnen auch im Rahmen der Weiterbildung neue Perspektiven. Bei Schulungen – insbesondere im IT-Bereich – sitzen Ausbilder und Kursteilnehmer am gleichen Computer. Prüfungen in Echtzeit sowie Leistungsbeurteilungen steht nichts im Weg.
Remoteanwendungen sind mit nützlichen Funktionen ausgestattet. Welche das sind, ist von der Software abhängig, verschlüsselte Verbindungen und Userfreundlichkeit gehören jedoch zum Standard. Der Platzhirsch unter den Remote-Desktop-Tools ist TeamViewer. Die Software ist Teil einer Plattform, durch die sich Computer, Smartphones, Maschinen und Anlagen überwachen, vernetzen, steuern und warten lassen.
TeamViewer unterstützt alle gängigen Betriebssysteme. Augmented-Reality gesellt sich hinzu, mit der Arbeitsprozesse in der virtuellen Realität ablaufen. Weitere Lösungen sind ACMP von Aagon, ConnectWise ScreenConnect, AnyDesk, Zoho Assist und ISL Light. Computer unter Windows wie auch Smartphones lassen sich ebenso mit Remote-Desktop von Microsoft ausrüsten. Sämtliche Programme sind mit wenigen Klicks installiert und in kurzer Zeit einsatzklar, nahezu alle werden von Supportdienstleistern unterstützt.
Die zu übertragenden Daten sind im Internet verschlüsselt unterwegs. Wer auf Nummer sicher gehen will, dem bietet eine VPN-Verbindung zusätzlichen Schutz. Wie schnell und stabil Remote-Desktop-Software arbeitet, ist maßgeblich von der Internetgeschwindigkeit sowie vom verwendeten Programm und den Endgeräten abhängig. Beim Marktführer TeamViewer oder der deutschen Lösung ACMP funktioniert die Konnektivität meist reibungslos.
IT-Dienstleister sind ausschließlich für die technischen Belange zuständig. Was die innerbetrieblichen Abläufe angeht, so haben sie keinerlei Entscheidungsbefugnis. Ein Beispiel stellt etwa die Kommunikation mit Kunden. Geschäftspartnern und Auftraggebern dar. Der IT-Support kümmert sich bei Schwierigkeiten zwar um die Wiederherstellung der Verständigungswege, doch hat er keine Erlaubnis, mit außenstehenden Personen zu chatten oder in Eigenregie Firmen-E-Mails zu versenden.
Im Vorfeld des Supports erhält das beauftragte Unternehmen alle erforderlichen Berechtigungen. Dienstleister sind lediglich in der Lage, auf freigegebene Bereiche zuzugreifen. Vertrauliche und sensible Firmendaten bleiben unangetastet. Innerhalb der EU und somit auch in Deutschland gibt es jedoch einen Knackpunkt – den Datenschutz. Es gilt stets die Rahmenbedingungen zu prüfen. Hat der IT-Dienstleister Zugriff auf personenbezogene Daten, so ist mitunter der Einsatz von Remote-Desktop-Software nicht mit der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vereinbar, bzw. wird durch einen Vertrag zur Auftragsverarbeitung entsprechend modelliert.
Support via Remote-Desktop-Programme lohnt sich für Unternehmen auf ganzer Linie, denn dieser führt zur Kostenersparnis. Darüber hinaus halten sich die Ausfallzeiten im überschaubaren Rahmen. Probleme lassen sich oft nach kurzer Zeit in den Griff bekommen. Um Fehlfunktionen vorzubeugen, können Unternehmen jedoch auch viel tun. Grundsätzlich gilt, Betriebssysteme und Programme auf dem neusten Stand zu halten. Sicherheitsupdates und Aktualisierungen der Hersteller helfen dabei, regelmäßige Back-ups minimieren die Gefahr von Datenverlust.