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Wie sichere ich Daten per Backup?

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Die Gefahr von Datenverlusten wird in Unternehmen häufig unterschätzt. Dies ist erstaunlich, weil Umfragen ergeben, dass jedes zweite Unternehmen innerhalb eines Jahres Daten verliert. Ein Cyberangriff ist dabei nicht die häufigste Bedrohung.

Viel öfter liegen die Ursachen für einen Datenverlust in der Unachtsamkeit von Mitarbeitern oder an technischen Defekten. Die Rekonstruktion der Daten ist aufwendig und nicht immer erfolgreich. Die Konsequenzen sind kostenintensiv und können beim Verlust neben wirtschaftlichen auch rechtliche Konsequenzen haben. So urteilte das Oberlandesgericht Hamm im Jahr 2003, dass regelmäßige Datensicherungen zumutbar sind. Mindestens einmal in der Woche sollten Unternehmen ein Backup tätigen.

Was ist ein Backup?

Die deutsche Bezeichnung für ein Backup ist „Datensicherung“ und drückt die Funktion gut aus. Es geht darum, eine Sicherheitskopie des Datenbestands eines Computers oder eines Netzwerks zu erstellen. Die wichtigen Daten von Handys oder Tablets lassen sich auf diese Weise ebenfalls sichern. Die Kopie sämtlicher Daten erfolgt auf einem externen Speicher. Dies kann eine Festplatte, ein USB-Stick oder eine Cloud sein.

Bei Netzwerken ist es wichtig, dass das Speichermedium für Backups, nicht permanent in das Netz integriert ist. Nur so ist gewährleistet, dass die Daten bei einem Verlust rekonstruiert werden können. Sinnvoll ist die Aufbewahrung an einem sicheren Ort, etwa in einem Tresor oder in einer Cloud. So sind die Daten auch sicher, wenn es zu einem Brand oder Wasserschaden kommt.

Entscheidend ist ein regelmäßiges Backup. Mit ihm wird erreicht, dass der gesicherte Datenbestand möglichst aktuell ist. Dies vereinfacht eine notwendige Datenrekonstruktion. Je älter ein Backup ist, desto mehr Handarbeit ist dafür notwendig.

Gründe für den Datenverlust

Die Gründe für einen Datenverlust sind vielfältig. Zu den Klassikern gehört das versehentliche Löschen von Daten, oder auch ganzen Verzeichnissen. Auf manchen Betriebssystemen, werden zwar Funktionen bereitgestellt, mit welchen gelöschte Daten wiederhergestellt werden können, diese funktionieren jedoch nicht immer zuverlässig. Sind die entsprechenden Sektoren der Festplatte bereits überschrieben, ist eine Rekonstruktion ohne Backup nicht mehr möglich.

Technische Probleme umfassen Materialfehler auf einem Speichermedium, Stromausfälle, Wasserschäden oder Brände. Ein auf der Tastatur verschüttetes Getränk kann ebenfalls verheerende Folgen haben. Viren und Schadsoftware sind eine weitere Gefahr für den Datenbestand. Ein guter Virenschutz und regelmäßige Software-Updates wehren die meisten Gefahren ab, die Kriminellen behalten jedoch einen kleinen Vorsprung. Eine hohe Gefahr steckt außerdem in den Mitarbeitern. Ein Einfallstor sind E-Mails mit infizierten Anhängen. Werden diese geöffnet, können ganze Netzwerke lahmgelegt werden. Unzufriedene Mitarbeiter könnten zudem Sabotage betreiben und wichtige Daten absichtlich löschen.

Backup-Methoden

Es werden drei Backup-Methoden unterschieden. Das Vollbackup sichert den kompletten Datenbestand. Die Methode besitzt den Vorteil, dass keine Abhängigkeiten von früheren Sicherungen vorhanden sind. Der Nachteil ist der hohe Zeitbedarf für die Speicherung. In diesem Punkt besitzt die inkrementelle Sicherung einen Vorteil. Bei ihr werden nur Dateien gesichert, welche seit dem letzten Backup geändert wurden. Nachteilig ist, dass die Wiederherstellung von Daten aufwendiger ist. Alle Backups müssen in der Reihenfolge ihrer Erstellung aufgespielt werden. Dieses Problem reduziert das differenzielle Backup, welches alle Dateien sichert, die seit dem letzten Vollbackup geändert wurden. Natürlich werden auch neue Dateien berücksichtigt. Die Sicherung dauert länger als die inkrementelle, dafür müssen für die Wiederherstellung der Daten nur das Vollbackup und die letzten differenzielle Sicherung aufgespielt werden.

So läuft ein Backup ab

Zunächst sollte geklärt werden, welche Daten gesichert werden sollen. Außerdem muss die Methode der Sicherung festgelegt werden. Bewährt hat sich, zwei Backups zu erstellen, von denen sich eines nicht am Ort des Computers oder Netzwerk befindet. Bekannt ist dieses Verfahren als 3-2-1 Regel. Dann geht es um die Wahl des Speichermediums. Neben der Kapazität ist die Qualität ein wichtiges Kriterium. Ein Markenprodukt ist im Zweifel zuverlässiger als ein experimentelles neues Produkt. Bei der Wahl einer Cloud sollte ebenfalls auf einen renommierten Anbieter zurückgegriffen werden.

Wenn der gewählte Datenträger an den Computer oder das Netzwerk angeschlossen ist, können die Daten kopiert werden. Nach dem Abschluss des Backups ist zu überprüfen, ob die Daten wirklich übertragen wurden. Danach wird der Datenträger vom Netzwerk entfernt. Das Backup kann seine Aufgabe nur erfüllen, wenn es nicht permanent mit der IT-Infrastruktur verbunden ist. Dies ist auch der Grund, weshalb ein RAID-System kein Ersatz für ein Backup ist. Ein Virus, Softwarefehler oder der gemeinsame Ausfall mehrerer Festplatten sind Gründe, die ein externes Backup trotzdem erforderlich machen.